Gemeinsam mit dem bildenden Künstler Raul Walch, der Komponistin Anushka Chkheidze, dem Digitalkünstler Lucas Gutierrez und dem Dramaturgen Ludwig Haugk gestaltet Robert Lippok in HELLERAU eine „night of transformation“, die Korrespondenzen zwischen Musik, Architektur und Bewegung thematisiert.

Als Robert Lippok 2001 die CD „Open Close Open“ beim Label raster-noton veröffentlicht, markiert das für ihn einen Wendepunkt. Nicht zuletzt auch die weiteren Veröffentlichungen auf Vinyl 2016 und als Extended Version 2024 machen das Album zu einem besonderen Soundtrack jüngster Musikgeschichte und zum musikalischen Ausgangspunkt und Zentrum von „OPEN – CLOSE – OPEN – “. Raul Walch übersetzt Prozesse des Wandels in den Raum und lässt so eine Umgebung der Transformation entstehen. Der Zustand der Veränderung wird zum Konzept und zeigt sich in Lichtmodulation, kinetischen Abläufen sowie weichen textilen Strukturen und Formen, die fortlaufend neue Situationen hervorbringen. Inspiriert von einem mutigen Projekt in Tiflis, bei dem Automaten in öffentlichen Verkehrsmitteln gehackt wurden und pro-demokratische Botschaften abspielten, entwickelt Anushka Chkheidze einen immersiven Klangraum, um spürbar zu machen, wie wir einander zuhören.

„OPEN – CLOSE – OPEN – “ beginnt mit der audio-visuellen Installation „+42.60“ von Lippok/Gutierrez ab 19:30 Uhr, die sich mit Neuplanungen und Mutationen eines vom Architekten Arno Brandlhuber umgestalteten Gebäudekomplexes in Berlin befasst, in dem früher die Graphitfabrik VEB Elektrokohle Lichtenberg untergebracht war. Ab 20:30 Uhr eröffnet Anushka Chkheidze gemeinsam mit einem Chor und ihrem Projekt „Hacked Voices“ den Großen Saal im Festspielhaus, in dem Robert Lippok mit Raul Walch einen außergewöhnlichen Konzertraum für „OPEN – CLOSE – OPEN –“ etablieren, der im Zusammenspiel mit allen beteiligten Künstler*innen einer umfassenden Verwandlung unterzogen wird. 

Ab 23:00 Uhr beginnt das Nachtprogramm „UNIT“ im Club objekt klein a im Industriegebiet Dresden-Albertstadt u.a. mit Lea Occhi und Gabrielle Kwarteng.

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Beteiligte Künstler*innen: Robert Lippok, Anushka Chkheidze, Raul Walch, Lucas Gutierrez, Ludwig Haugk, Lea Occhi, Gabrielle Kwarteng u. a.

Dasha Rush kann aus dispositionellen Gründen leider nicht wie geplant auftreten.

Biografien

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Foto: Silke Briel

Robert Lippok ist Musiker und bildender Künstler. Geprägt durch seine Arbeit an der Deutschen Staatsoper, das Studium in Berlin-Weißensee und die Bands Ornament und Verbrechen sowie To Rococo Rot, bewegt er sich zwischen Musik, Raumkunst und Performance. Er arbeitet mit Klangtechnologien, gefundenen Objekten und eigenen Instrumenten. Seine Werke waren u. a. im Palais de Tokyo, Gropius Bau und auf der 60. Biennale Venedig („Thresholds“) zu sehen. Er veröffentlichte mehrere Alben auf dem Label raster-noton und trat bei internationalen Festivals wie CTM, MUTEK, Sonar und Unsound auf. Zudem ist er Mitglied im Kuratorium des 4DSOUND-Systems.

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Foto: Levan Maisuradze

Anushka Chkheidze gilt als eine der vielversprechendsten georgischen Musiker*innen ihrer Generation. Aufgewachsen im Dorf Kharagauli, prägte sie früh das Singen im Chor – eine Erfahrung, die bis heute ihre Musik beeinflusst. Sie arbeitet häufig mit Chören, komponierte u. a. für den Gori Women’s Choir und tritt international auf. Ihre Klanginstallation „See Me“ (Paderborn) erforscht den Paderfluss mit Chor- und Orgelklängen. 2025 wurde ihr Werk „Intricate Pipes“ bei der Monheim Triennale uraufgeführt.

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Foto: Vitali Gelwich

Lucas Gutierrez ist ein argentinischer Digitalkünstler und Industriedesigner mit Sitz in Berlin. Seine Arbeiten verbinden digitale Kunst, Design und audiovisuelle Performance und erforschen neue Formen digitaler Kultur, Remix und Echtzeit-Visualisierung. Dabei thematisiert er soziale Ängste und Dystopien in einer farbenreichen, chaotischen Bildsprache. Er stellte u. a. bei den Berliner Festspielen, CTM/transmediale, ZKM Karlsruhe und dem Centre Pompidou aus und lehrt an der UdK Berlin, der Kunsthochschule Weißensee sowie im NYU IMA-Programm.

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Foto: Rosa Merk

Raul Walch (*1980) ist bildender Künstler in Berlin. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Skulptur, Textil, Installation und räumlicher Komposition. Seine Projekte entwickeln sich aus Begegnungen, situativen Konstellationen und partizipativen Handlungen in öffentlichen Räumen und verbinden kollektive Erfahrung, politisches Bewusstsein und poetische Gesten. Aus Begegnungen und partizipativen Handlungen entstehen Segel, Mobiles, Drachen und Flaggen, die auf gesellschaftliche und klimatische Strömungen reagieren. Raul Walch erhielt 2025 den Villa Romana Preis.

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Eine Kooperation mit objekt klein a

Förderung

Im Rahmen des Projektes „Transformation Forever“. „Transformation Forever“ wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.